Pfarrei zur Hl. Helena - Mühlbach

Wissenswertes über die Pfarrkirche von Mühlbach

Geschichtliche Daten der Pfarrei Mühlbach

Dorf- und Kirchengeschichte

Der Ort Mühlbach wird um 1040 als „Mulipach“ oder „Mühlebach“ erwähnt. 1269 wird die Siedlung zum Marktort erhoben und mit einer Ringmauer befestigt. Ein Turm wird errichtet (später „Freyenthurn“ genannt), welcher umgangssprachlich als „Kloster“ (Herz Jesu Institut, 1856-2020) bezeichnet wird.

Die Pfarrkirche zur Hl. Helena

wird 1277 erstmals urkundlich erwähnt. Die Langhausmauern des Kirchenschiffes und ein Teil des Turms sind romanischen Ursprungs. Bemerkenswerte ist die Tatsache, dass der Altarraum im Mauerwerk des Kirchturms verortet ist, der 1595 sein heutiges Äußeres erhielt. Die noch vorhandene mechanischen Turmuhr stammt von 1545. So wie der Sakralbau sich heute präsentiert, ist er ein Zeugnis der Spätgotik. 1821 wurde das Kircheninnere entgotisiert, um ein Seitenschiff erweitert und mit einer Chorempore versehen. Im späten 19. Jh. wurde der Kirchenraum wieder regotisiert. Durch die zahlreichen Umbauten sind Fresken der Brixner Schule (Friedrich Pacher, ca. 1500) nur fragmentarisch erhalten geblieben. An der westlichen Kirchenfassade befinden sich historische Grabsteine von ehemaligen Pflegern der Mühlbacher Klause und von Richtern des Gerichtes Rodeneck. Bis 1836 befand sich der Ortsfriedhof im Umfeld der Kirche. Von 1973 bis 1977 erfolgte die Kirchenerweiterung nach Plänen des Innsbrucker Architekten Karl Rappold. Volksaltar, Kreuz, Ambo und Tabernakel stammen aus der Hand des Innsbrucker Bildhauers Siegfried Parth. Die Glasfenster zum Thema „Sakramente“ sind eine Arbeit von Robert Scherer der späten 1990er Jahren.

Kirchenpatronin ist die Hl. Helena. Das Patrozinium wird seit 1957 am 18. August gefeiert. Heute findet Kirchtag und Prozession am darauffolgenden Sonntag statt.

Seelsorge

Zunächst wurde Mühlbach seelsorglich von Rodeneck aus betreut. Die Erhebung zur Expositur erfolgte 1533.

Erhebung zur Kuratie: 1593

Erhebung zur Pfarrei: 1891


Besonderes:

Die Kapelle zum hl. Florian ist ein zweigeschossiges Bauwerk, das bis 1740 als Beinhaus diente. 1998 wurden u.a. 3952 Oberschenkelkochen und Münzen aus dem dritten Jh. n.Chr. entdeckt. Heute beherbergt diese Kapelle das Kirchenmuseum.

Stöcklvater – Unser Herr im Elend

Mit dem Bau der Stöcklvater-Kapelle (1729) entwickelte sich dort ein beliebter Wallfahrtsort. Seit 1900 sind zahlreiche Bittgänge zum „Stöcklvater“ belegt verbunden mit Wetterandachten um gedeihliches Wetter. Die Stöcklvater-Prozessionen finden an den Sonntagen in der Fastenzeit statt; die Fastenpredigten gibt es erst seit 1938. Der „Stöcklvater“ ist eine beeindruckende Holzplastik, die den leidenden Heiland darstellt. Sie wurde vom Brixner Bildhauer Raphael Warat (auch „Worat“ genannt) 1659 geschaffen.